Europäisches
Kolleg
Jena

Das 20. Jahrhundert und seine Repräsentationen

Representing the 20th Century


Clara Mansfeld

Clara Mansfeld studierte zwischen 2006 und 2013 Neuere und Neueste Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Europäische Ethnologie in Freiburg und Basel. Während des Studiums absolvierte sie Praktika und arbeitete als freie Mitarbeiterin in zahlreichen Museen und Gedenkstätten im In- und Ausland. Zudem war sie langjährige Wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie am FRIAS (Freiburg Institute for Advanced Studies). Von 2013 bis 2016 arbeitete sie zunächst als Volontärin und anschließend als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projektteam zur Neugestaltung der Dauerausstellung der Gedenkstätte Buchenwald (Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945). Von Februar 2017 bis Januar 2020 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Europäischen Kolleg Jena.

Kontakt

Historisches Institut
Fürstengraben 13
D-07743 Jena

E-Mail

Telefon: +49 (0)3641 944491

Forschungsprojekt

›Der imaginäre Besucher‹ Deutsche Museen und ihre Öffentlichkeit (Arbeitstitel)

Ausgangspunkt des Projekts ist die Beobachtung, dass der Stellenwert, den Museen ihren Besuchern zuweisen, sich in den letzten Jahrzehnten entscheidend verändert hat. Aus historischer Perspektive wird in diesem Zusammenhang das Verhältnis zwischen Museumsmachern und Museumsgängern in den Blick genommen, das solange unproblematisch war, wie zwischen beiden Seiten keine signifikanten Milieudifferenzen bestanden und der Museumsmacher seine Ausstellungen gleichsam ›an sich selbst‹ adressieren konnte.
Die Arbeit soll am Beispiel Historischer Museen die ideellen und institutionellen Voraussetzungen rekonstruieren, die in der BRD von ca. 1950 bis 1990 zu einem grundlegendem Wandel dieser Museumspraxis, d. h. zu einer zunehmenden Auseinandersetzung mit dem Besucher führten. An wen adressierten Kuratoren ihre Ausstellungen? Welche Folgen hatte das für die Vermittlung historischer Inhalte? Von welcher Seite wurde eine stärkere Orientierung am Publikum angeschoben? Im Zentrum des Projekts steht dabei nicht die Frage, wie sich das Museumspublikum im betreffenden Zeitraum tatsächlich zusammensetzte, sondern die, mit welchen Vorstellungen vom Besucher Kuratoren und Museumsmacher arbeiteten und welche Konsequenzen sich dadurch für die Konzeption und Gestaltung von Ausstellungen ergaben.
Dieser Blick auf ein sich wandelndes Publikum durch das Prisma der Museumsmacher vermag auch den aktuellen status quo des Ausstellungswesens historisch zu perspektivieren und Handlungsoptionen für Historische Museen in einer sich verändernden Öffentlichkeit aufzuzeigen.

Forschungsinteressen

Museums- und Ausstellungsgeschichte

Historisches Lernen

Nationalsozialismus und Holocaust

Geschichte der Bundesrepublik

Ausgewählte Publikationen

(mit Kornelia Konczal) Tagungsbericht „Regions of Memory. A Comparative Perspective on Eastern Europe“, 26.11.2012–28.11.2012 Warschau.