Europäisches
Kolleg
Jena

Das 20. Jahrhundert und seine Repräsentationen

Representing the 20th Century


Joachim Baur

Joachim Baur arbeitet als Historiker, Kurator und Berater verschiedener Museen in Berlin (www.die-exponauten.com). Derzeit kuratiert er Forum Wissen, ein neues Wissenschaftsmuseum der Universität Göttingen (2019) und die Dauerausstellung des Museums Friedland am historischen Ort des ältesten Flüchtlingslagers in Deutschland (2016, Erweiterung 2020). Andere aktuelle Projekte umfassen eine Ausstellung zu Karl Marx’ Kapital (2017), die Globalisierung im 19. Jahrhundert (2014) und eine Freiluftausstellung zu urbaner Vielfalt in Berlin (2012). Zusätzlich lehrt er in Veranstaltungen der Museumsstudien der New York University Berlin und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und hält Vorträge zu aktuellen museolgischen Themen. Baur studierte Moderne Europäische Geschichte an der Universität Stuttgart (Abschluss 2001) und Museum Studies an der New York University (Abschluss 2004), er promovierte im Fach Kulturanthropologie an der Universität Tübingen (2009). Seine Publikationen beschäftigen sich mit Geschichte und Theorie des Museums, Migrationsgeschichte, Repräsentationen von Multikulturalismus und Transnationalität der Erinnerung.

Ausgewählte Publikationen

Monographien

Die Musealisierung der Migration. Einwanderungsmuseen und die Inszenierung der multikulturellen Nation, Bielefeld 2009.

Herausgeberschaften

(mit Lorraine Bluche) Fluchtpunkt Friedland. Über das Grenzdurchgangslager, 1945 bis heute, Göttingen 2017.

Museumsanalyse. Methoden und Konturen eines neuen Forschungsfeldes, Bielefeld 2010.


Prof. Karen van den Berg

Karen van den Berg, geb. 1963, ist seit 2003 Inhaberin des Lehrstuhls für Kunsttheorie & inszenatorische Praxis an der Zeppelin Universität (ZU). Sie studierte Kunstwissenschaft, Klassische Archäologie und Nordische Philologie in Saarbrücken und Basel. 1995 erfolgte die Promotion zu Matthias Grünewald bei Gottfried Boehm (gefördert durch ein Promotionsstipendium der Friedrich-Naumann-Stiftung). 1994-96 erhielt sie das ›Max Imdahl-Stipendium für Kunstvermittlung‹. Zwischen 1993 und 2003 arbeitete sie als Dozentin für Kunstwissenschaft und als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Witten/Herdecke. Lehre und Gastaufenthalte führten sie an die Chinati Foundation in Texas, die Bauhaus Universität Weimar, an die Parsons New School for Design (NY) und als Visiting Scholar an das Department of Comparative Literature der Stanford University. Im Sommersemester 2016 war sie Fellow am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) der Bauhaus Universität Weimar. Van den Bergs Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kunst und Politik; Kunst und Öffentlichkeit; Theorie und Geschichte des Ausstellens; Museums- und Bildungsarchitektur; künstlerische Episteme; Kunstmarkt- und Studioforschung.


Prof. Michael Diers

Michael Diers, Kunsthistoriker und -kritiker, ist Professor für Kunst- und Bildgeschichte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und außerplanmäßiger Professor für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Schwerpunkte seiner Forschung liegen in der Kunst der Renaissance, in moderner und zeitgenössischer Kunst, in der Fotografie, in den neuen Medien, in der Kunst- und Medientheorie und in der politischen Ikonographie sowie Wissenschaftsgeschichte. Er ist Mitherausgeber der Gesammelten Schriften von Aby Warburg und war langjähriger Herausgeber der Reihen “kunststück“ und “Fundus“. Darüber hinaus arbeitet er als freier Mitarbeiter für die deutschen Tageszeitungen „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Süddeutsche Zeitung“.

Ausgewählte Publikationen

Monographien

Vor aller Augen. Studien zu Kunst, Bild und Politik, Paderborn 2016.

Film, Fotografie, Video. Beiträge zu einer kritischen Theorie des Bildes, Hamburg 2006.

Schlagbilder. Zur politischen Ikonographie der Gegenwart, Frankfurt a.M. 1997.

Warburg aus Briefen, Weinheim 1991.

Herausgeberschaften

(mit Bärbel Hedinger) Max Liebermann: Die Kunstsammlung. Von Rembrandt bis Manet”, München 2013.

(mit Lars Blunck and Hans Ulrich Obrist) Das Interview. Formen und Funktionen des Künstlergesprächs seit Vasari, Hamburg 2013.

(mit Monika Wagner) Topos Atelier. Werkstatt und Wissensform, Berlin 2009.

(mit Hans Haacke) Hans Haacke, ‚Der Bevölkerung’, Köln 2000.


Guillaume de Fonclare

Guillaume de Fonclare ist ein französischer Schriftsteller. Er schloss im Jahr 1993 seinen Master im Fach Geschichte des Mittelalters an der Universität Aix-en-Provence, Frankreich, und im Jahr 1994 den Master in Management an der Business School of Marseille, Frankreich, ab. In den letzten zwanzig Jahren hat er mehrere Institutionen im Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens geleitet. Von 2006 bis 2010 war er Direktor des dem Ersten Weltkrieg gewidmeten Museums “L’Historial de la Grande Guerre“ in Péronne, Frankreich, das unterschiedliche europäische Perspektiven repräsentiert. 2010 musste er seine berufliche Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen unterbrechen und fing an, als Schriftsteller zu arbeiten. Seitdem hat de Fonclare drei Bücher publiziert, von denen das Erste “Inside my own skin“ ins Englische und Rumänische übersetzt wurde. Sein viertes Buch erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2017.


Prof. Barbara Holzer

Barbara Holzer ist Architektin, Ausstellungsmacherin und Professorin für Entwerfen an der Peter Behrens School of Arts der Hochschule Düsseldorf. Während mehrerer Jahre war sie als freie Architektin in Berlin tätig, unter anderem für das Studio Daniel Libeskind. 2004 gründete sie gemeinsam mit Tristan Kobler in Zürich Holzer Kobler Architekturen, 2012 folgte ein weiterer Standort in Berlin. Neben städtebaulichen Entwürfen und Architekturprojekten realisieren die Studios zahlreiche Dauer- und Sonderausstellungen, die oft zeitgeschichtliche, gesellschaftliche und künstlerische Aspekte verbinden. In Barbara Holzers Arbeit stellen die Gestaltung von Gedenkorten und die Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur in Architektur und Szenografie einen Schwerpunkt dar. Regelmässig wird sie zu diesen Themen im Rahmen von Vorträgen, Podien und Interviews befragt oder um Beiträge für verschiedene Publikationsformate gebeten. Weiter ist sie Mitglied in verschiedenen Fachgremien und Preisgerichten, beispielsweise hatte sie den Juryvorsitz beim Verfahren Erinnerungsort Olympia Attentat München inne, der 2017 eingeweiht wurde. Zu Barbara Holzers aktuellen Projekten gehören die 2016 eröffnete Dauerausstellung in der Gedenkstätte Buchenwald und die Szenografie im neuen Bauhaus Museum in Weimar, Eröffnung 2019.


Prof. Barbara Kirshenblatt-Gimblett

Barbara Kirshenblatt-Gimblett ist die Chefkuratorin der Dauerausstellung im Museum der Geschichte der polnischen Juden (POLIN) und Professor emerita der Performance Studies an der New York University. Sie wurde von der Foundation for Jewish Culture für ihr Lebenswerk geehrt, erhielt die Ehrendoktorwürde des Jewish Theological Seminary of America und wurde für ihren Beitrag zu den sozialwissenschaftlichen Studien über das Judentum im Jahr 2015 mit dem Marshall Sklare Award ausgezeichnet. Zudem hat der polnische Präsident Kirshenblatt-Gimblett für ihren Beitrag für das POLIN-Museum jüngst den Verdienstorden der Republik Polen verliehen. Momentan ist sie u.a. in den Beiräten des YIVO Institute for Jewish Research, des Council of American Jewish Museum, des Jüdischen Museums in Wien, des Jüdischen Museums in Berlin und des Jewish Museum and Tolerance Center in Moskau tätig.

Ausgewählte Publikationen

Monographien

Destination Culture: Tourism, Museums, and Heritage, Berkeley 1998.

Herausgeberschaften

(mit Jeffrey Shandler) Anne Frank Unbound. Media, Imagination, Memory, Bloomington 2012.

(mit Jonathan Karp) The Art of Being Jewish in Modern Times, Philadelphia 2008.

(mit Mayer Kirshenblatt) They Called Me Mayer July. Painted Memories of a Jewish Childhood in Poland Before the Holocaust, Berkeley 2007.

(mit Lucjan Dobroszycki) Image before My Eyes. A Photographic History of Jewish Life in Poland, 1864–1939, New York 1997.


Prof. Stefan Krankenhagen

Stefan Krankennhagen, geboren 1969, ist Professor für Kulturwissenschaft und Populäre Kultur an der Stiftung Universität Hildesheim. In seiner Forschung konzentriert er sich aktuell auf Fragen der Materialität und Dinglichkeit im Kontext Populärer Kultur. Er hat ausgiebig zu Europa und Europäisierung im Museumsfeld geforscht und dabei Themen wie zeitgenössische Sammlungsstrategien, Digitalisierung und Partizipation beleuchtet. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Auseinandersetzung mit künstlerischen Darstellungsformen des Holocaust. Für das Buch "Auschwitz darstellen. Ästhetische Positionen zwischen Adorno, Spielberg und Walser" beschäftigte er sich intensiv mit dem Holocaust Memorial Museum und dessen authentifizierenden Ausstellungsstrategien.


Cilly Kugelmann

Cilly Kugelmann war bis März 2017 die Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin. Seitdem ist sie Leitende Kuratorin der neuen Dauerausstellung. Von 1986 bis 2000 leitete sie das pädagogische Programm und die Öffentlichkeitsarbeit des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main und arbeitete als Ausstellungskuratorin.


Prof. Thomas Sandkühler

Thomas Sandkühler ist Professor für Geschichtsdidaktik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er promovierte an der Universität Bielefeld mit einer Doktorarbeit über den Holocaust in Ostpolen und war u.a. als Assistenzprofessor in der Abteilung Geschichtswissenschaft an der Universität Bielefeld tätig. Von 1997 bis 1999 leitete er das deutsche Forschungsteam der Unabhängigen Expertenkommission: „Schweiz – Zweiter Weltkrieg“. Bevor er im Jahr 2009 von der Humboldt-Universität berufen wurde, unterrichtete Sandkühler die Fächer Geschichte und deutsche Literatur an deutschen Gymnasien und Realschulen. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Geschichte Deutschlands während der Zeit des Nationalsozialismus und dessen Darstellung in der Public History sowie die Geschichte der Geschichtsdidaktik und der Gedenkstättenpädagogik. Im September 2015 wurde er zum ersten Vorsitzenden der Konferenz für Geschichtsdidaktik e.V., des Verbands der Geschichtsdidaktiker in Deutschland, gewählt.

Ausgewählte Publikationen

Monographien

Adolf H. Lebensweg eines Diktators, München 2015.

Historisches Lernen denken. Gespräche mit Geschichtsdidaktikern der Jahrgänge 1928-1947. Mit einer Dokumentation zum Historikertag 1976, Göttingen 2014.

(mit Bettina Zeugin) Die Schweiz und die deutschen Lösegelderpressungen in den besetzten Niederlanden. Vermögensentziehung, Freikauf, Austausch 1940-1945, (Veröffentlichungen der Unabhängigen Expertenkommission: Schweiz – Zweiter Weltkrieg, Bd. 24), Zürich 2002.

(mit Benedikt Hauser u.a.) Die Schweiz und die Goldtransaktionen im Zweiten Weltkrieg (Veröffentlichungen der Unabhängigen Expertenkommission: Schweiz – Zweiter Weltkrieg, Bd. 16), Zürich 2002.

„Endlösung” in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941-1944, Bonn 1996.

Herausgeberschaften

(mit Rolf Schörken) Demokratie lernen. Beiträge zur Politik- und Geschichtsdidaktik, Köln/ Wien 2015.

Europäische Integration. Deutsche Hegemonialpolitik gegenüber Westeuropa 1920-1960 (= Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus, Bd. 18), Göttingen 2002.

(mit Horst-Walter Blanke und Friedrich Jaeger) Dimensionen der Historik. Geschichtstheorie, Wissenschaftsgeschichte und Geschichtskultur heute (Festschrift für Jörn Rüsen zum 60. Geburtstag), Köln u.a. 1998.


Prof. Thomas Thiemeyer

Thomas Thiemeyer ist Professor für Empirische Kulturwissenschaft am Ludwig-Uhland-Institut der Universität Tübingen. Von 2003 bis 2006 arbeitete er als Kurator im HG Merz, wo er half, Konzepte für das Mercedes-Benz Museum (2006) und das Porsche-Museum (2009) zu entwickeln. Von 2006 bis 2009 schloss er unter Betreuung von Gottfrieg Korff seine Doktorarbeit zum Thema der musealen Darstellung des Ersten und des Zweiten Weltkrieges ab. Von 2009 bis 2012 koordinierte er das Museums- und Forschungsprojekt „wissen&museum“, eine Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach (DLA), dem Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft (LUI), dem Kunsthistorischen Institut (KHI) der Universität Tübingen sowie dem Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen. Thiemeyers Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in der Museums- und Archivforschung, der Erinnerungskultur und der Kulturtheorie. Momentan beaufsichtigt Prof. Thiemeyer drei Projekte. Bei dem ersten handelt es sich um die Frage der Szenographie in Ausstellungen. Das zweite Projekt beschäftigt sich damit, wie deutsche Museen mit den Sammlungen der Kolonialzeit umgehen und das dritte Projekt stellt die Frage nach der Erinnerung an die Shoah in der Einwanderungsgesellschaft.

Ausgewählte Publikationen

Monographien

Das Depot als Versprechen – Warum unsere Museen die Lagerräume ihrer Dinge wiederentdecken, fortcoming 2017.

Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln. Die beiden Weltkriege im Museum, Paderborn 2010.

Herausgeberschaften

(mit Heike Gfrereis und Bernhard Tschofen) Museen verstehen. Begriffe der Theorie und Praxis, Göttingen 2015.


Dr. Paul Williams

Paul Williams‘ Forschungsschwerpunkt liegt in der Darstellung von politischer Geschichte in Museen. Seit 2008 arbeitet er für die Ralph Appelbaum Associates, eine in New York ansässige und mit Museumsplanung und -design beschäftigte Firma, die insbesondere Projekte betreut, deren Fokus auf die Vermittlung moderner Geschichte gerichtet ist. Davor lehrte Williams einige Jahre im Graduiertenprogramm „Museum Studies“ an der New York University.

Ausgewählte Publikationen

Monographien

Memorial Museums: The Global Rush to Commemorate Atrocities, Oxford 2007.

Aktuelle Aufsätze

Memorial Museums and the Objectification of Suffering, in: Marstine, Janet (Hrsg.): Routledge Companion to Museum Ethics. Redefining Ethics for the Twenty-First Century Museum, London 2011, S. 220-236.

Hailing the Cosmopolitan Conscience: Memorial Museums in A Global Age, in: Cameron, Fiona/ Kelly, Lynda (Hrsg.): Hot Topics, Public Culture, Museums, Newcastle 2010, S. 227-244.